Aktuelles
Die Bestattungskultur ist in stetem Wandel – was das für unsere Region, für die „Pietät“ Marktredwitz und auch ganz konkret für Sie bedeutet, darüber informieren wir Sie hier in regelmäßigen Abständen!
Mit Haaren fing alles an. Recherchiert man zum Thema Trauerschmuck, geht es immer zuerst um Schmuck, der aus Haaren eines Verstorbenen gefertigt wurde. Spannende Beobachtungen und Erläuterungen hierzu finden sich zum Beispiel in dem Buch „Der phantasierte Tod – Bilder und Vorstellungen vom Lebensende im 19. Jahrhundert“ von Isabel Richter, die auch interessante Unterschiede und Parallelen des Haar-Schmucks zu Reliquien einerseits und Totenmasken andererseits zieht.
Ein Gedanke ist vor allem bemerkenswert: In ebenjenem 19. Jahrhundert war die Verbindung zwischen dem Wort „Gefühl“ und dem Wort „fühlen“ im Sinne von „tasten“ oder „berühren“ noch viel selbstverständlicher. Und das Haar, etwa zu einem Armband verwoben, erlaubte es, einen Menschen noch lange nach dessen Tod körperlich zu spüren.
Asche-Amulette, Edelsteine und Fingerprints.
Bei modernem Trauerschmuck ist dieses Fühlen nicht mehr ganz so unmittelbar möglich: Fingerabdrücke werden in Ringe oder Anhänger geprägt, Asche oder Haare des Verstorbenen werden in spezielle Amulette gefüllt oder zu Edelsteinen verarbeitet.
Formen, Farben und Materialien bieten die Bandbereite einer klassischen Schmuck-Kollektion. Gemeinsam haben all diese buchstäblich einzigartigen Preziosen, dass sie auf den ersten Blick auch wie klassischer Schmuck wirken. Die besondere Geschichte dahinter kennen nur Eingeweihte.
Damals wie heute ist er deshalb nicht auf das Totengedenken beschränkt, wird nicht nach einer gewissen Trauerzeit wieder abgelegt, sondern gilt allgemein als Symbol der Verbundenheit zu einem Menschen, der einem auch in seiner Abwesenheit noch nahesteht. So ist es bei Stücken, die mit Fingerabdrücken oder Haaren gearbeitet sind, auch durchaus eine besondere Geste, diese unter Lebenden auszutauschen – als Liebesbeweis, Treueschwur oder Zeichen enger Freundschaft.
Autorin:
Sabine Fett
Bildquelle:
Rapid Data
Bestatterinnen und Bestatter geben Menschen in einer absoluten Ausnahmesituation Halt, hören genau zu, spenden Trost, helfen, wo Sie können. Durch Ihre Fähigkeit zur Empathie, durch Ihr Einfühlungsvermögen, fühlen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Kunden hinein und verstehen seine Bedürfnisse, selbst wenn er diese nicht in Worte fassen kann.
Empathie – was ist das eigentlich?
In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Definitionen. Darunter die drei Formen der Empathie nach Lawrence Shaw, Elizabeth Segal, Tharrenos Braitsis und Co-Autoren: [1]
- Emotionale Empathie (auch emotionale Sensitivität)
Unter emotionaler Empathie verstehen die Autoren die Fähigkeit, das Gleiche zu empfinden wie andere Menschen. Was auch das Wort Mitgefühl beschreibt. - Kognitive Empathie
Mit kognitiver Empathie bezeichnen die Autoren die Fähigkeit, neben den Gefühlen, auch die Absichten und Gedanken von anderen Menschen zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus direkte Schlussfolgerungen über ihr gezeigtes Verhalten abzuleiten. - Soziale Empathie
Soziale Empathie bezeichnet laut der Autoren die Fähigkeit, das Verhalten sozialer Systeme nicht nur zu verstehen, sondern auch vorherzusagen. Zu diesen sozialen Systemen gehören beispielsweise Mannschaften, Unternehmen, Parteien aber auch Familien und andere Formen zwischenmenschlicher Beziehungen.
Typische Eigenschaften besonders empathischer Menschen – erkennen Sie sich in manchen wieder?
Besonders empathische Menschen zeichnen sich durch verschiedene Charakteristika aus. Beispielsweise sind sie gern mit sich allein, um die vielen Emotionen, die sie von anderen in sich aufnehmen, verarbeiten zu können. Sie meiden eher große Menschenansammlungen und tanken gerne Kraft in der Natur. Empathische Menschen sind sehr intuitiv, spüren negative wie positive Schwingungen ganz genau und können Denkprozesse leicht verfolgen, ohne wirklich über das Thema Bescheid wissen zu müssen.
Empathen sind sehr gute Zuhörer, kümmern sich aber oft zu wenig um sich selbst und sind leicht erschöpft, da sie häufig damit beschäftigt sind, sowohl Freunden als auch Fremden zu helfen. Sie laufen leicht Gefahr, sich von negativen Energien schnell herunterziehen zu lassen. Tatsächlich können empathische Menschen sogar die körperlichen Leiden wie eine Erkältung oder Kopfschmerzen von anderen übernehmen. Gezeigte Gewalt können sie kaum ertragen. Traurige Menschen fühlen sich zu Empathen in besonderer Weise hingezogen, weil es ihnen leichtfällt, sich ihnen gegenüber zu öffnen. Ein Übermaß an Empathie kann bei einfühlsamen Menschen, wenn sie sich selbst aus den Augen verlieren, jedoch zu einer empathischen Erschöpfung führen – wie beispielsweise zu Burn-out.
Mitleid versus Mitgefühl
Ist geteiltes Leid wirklich halbes Leid? Oder nimmt das Mitleiden uns die Kraft in Krisensituationen zu helfen? Denken Sie sich einmal mit uns in folgende aktuelle Situation: Sie sehen im Fernsehen Menschen, in deren Heimatland ein erbarmungsloser Krieg herrscht. Alles, was sich diese Menschen über viele Jahre mühsam aufgebaut haben, müssen sie auf das Nötigste reduzieren und in einen Rucksack packen. Von einem Moment auf den anderen müssen sie fliehen, haben dabei entsetzliche Angst um ihr Leben, um das ihrer Familie und Freunde. Wenn wir Mitleid empfinden, leiden wir mit den Betroffenen mit, sind aber gleichzeitig erleichtert, dass wir uns nicht in der gleichen Situation befinden. Dieses Mitleiden lähmt uns und versetzt uns in eine passive Haltung.
Verspüren wir Mitgefühl, fühlen wir mit den Menschen in Not mit, versetzen uns in ihre Lage, verstehen ihre Bedürfnisse und sehen, welche Hilfe sie von uns benötigen. Wir leiden aber nicht mit, sondern nehmen genügend Abstand ein, um Lösungen zu finden und Schritte zu unternehmen, um ihnen zu helfen.
Mitgefühl ist damit aktive Zuwendung, die helfen und etwas zum Besseren bewegen kann. Diese Kraft der Empathie zeigen Bestatterinnen und Bestatter Tag für Tag.
[1] Definitionen und Klassifikation von Empathie
Autorin:
Ramona Peglow
Bild:
pexels.com/Andrea Piacquadio
Wählen Sie Ihre Worte mit Bedacht! Es ist eine gute Sitte, Trauernden seine persönliche Anteilnahme auszudrücken. Für die Form des Kondolierens ist das Verhältnis zu den trauernden Angehörigen entscheidend: Entfernte Bekannte wählen meist die Schriftform, enge Freunde suchen eher den persönlichen Kontakt. Beileid auszusprechen ist keine leichte Aufgabe, aber mit den folgenden Hinweisen finden Sie sicher die passenden Worte:
Ehrliche Worte und Gesten spenden Trost
Beim mündlichen Kondolieren verlassen Sie sich am besten auf Ihre innere Stimme. Wenn Sie so gar nicht wissen, was Sie sagen sollen, können Sie das auch ganz direkt formulieren: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Außerdem gilt: Blicke und vorsichtige Berührungen können auch trösten! Achten Sie aber darauf, welche körpersprachlichen Signale Ihnen Ihr Gegenüber gibt.
Brief oder Karte? Die Form macht den Unterschied
Wenn Sie in Schriftform kondolieren, schreiben Sie am besten von Hand auf schlichtem weißen Papier oder einer selbstgestalteten Trauerkarte. Ein Brief bietet aber mehr Platz und wird häufig eher aufbewahrt als eine Karte. Natürlich gibt es auch schöne Trauerkarten aus dem Handel, die Sie geschmackvoll beschriften können.
Die passenden Zeilen sind das A und O
Formulieren Sie zwei, drei persönliche Sätze, wobei Sie neben der Anteilnahme auch auf die Situation der Hinterbliebenen oder die Umstände des Todes eingehen können. Wichtig ist, dass Sie nichts relativieren, z. B. durch nur scheinbar tröstende Floskeln wie „Das wird schon wieder“ oder „Du hast ja noch andere Kinder“. Beweisen Sie Ihr Einfühlungsvermögen durch sehr bewusst gewählte Worte, die nicht verletzend wirken können. Erzählen Sie vielleicht, welche Erinnerung Sie an den Verstorbenen haben und was Ihnen am meisten fehlen wird. Gedichte, Zitate oder Trauersprüche sollten Sie nur verwenden, wenn Sie wirklich passen – das gilt insbesondere für religiöse Inhalte.
Autorin:
Stephanie Tamm
Bild:
©photoguns - stock.adobe.com
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