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Die Bestattungskultur ist in stetem Wandel – was das für unsere Region, für die „Pietät“ Marktredwitz und auch ganz konkret für Sie bedeutet, darüber informieren wir Sie hier in regelmäßigen Abständen!

 

 

Friedhöfe sind Orte, an denen die Verstorbenen bestattet werden. Soweit die Definition. Was oft vergessen wird: Sie sind auch Orte des Lebens! Friedhöfe sind grüne Oasen inmitten der Metropolen, bieten Rückzugsmöglichkeiten für kleine und größere Tiere und lassen uns für einen Moment die Hektik des Alltags vergessen. Friedhöfe sind einzigartige Mikrokosmen und nicht nur im Trauerfall einen Besuch wert.

Erinnern – Friedhöfe sind Zeugen der Vergangenheit

Friedhöfe sind besondere Orte für Trauernde, um den Verstorbenen nahe zu sein. Und um anderen Trauernden zu begegnen. Als fester Bestandteil unserer Kultur sind sie aber auch Orte der Erinnerung. Zwischen ehrwürdigen Gräbern, alten Bäumen und verschlungenen Wegen wird Historie still bewahrt. Jeder Grabstein, jede Skulptur, jedes Denkmal hat eine Geschichte zu erzählen. Wir müssen nur kurz innehalten und zuhören.

Auch wir können hier in der Vergangenheit schwelgen und uns an alte Zeiten erinnern. Wie war es, als der geliebte Mensch noch lebte? Was sind die schönsten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit? Was haben wir alles erlebt, was uns niemand mehr nehmen kann? Vor allem aber erinnern uns Friedhöfe auch daran, dass wir die sind, die noch leben – und das ist ein Geschenk, über das wir uns freuen sollten.

Aufatmen – Friedhöfe sind Refugien der Natur

Friedhöfe sind unglaublich vielfältige Ökosysteme. Bienen summen zwischen den Gräbern. Mächtige Bäume ragen in den Himmel und bieten Vögeln und Fledermäusen Lebensraum und Nahrung. Im Schatten der Grabsteine finden Kleinsäuger wie Igel und Eichhörnchen Unterschlupf. Wer genau hinsieht, erkennt: Inmitten der Verstorbenen blüht die Vielfalt des Lebens.

Friedhöfe sind große Grünflächen, die zum Verweilen einladen. Viele faszinieren durch die besondere Kombination von verwunschenen Parkanlagen und in die Landschaft eingebetteten Grabstätten. Es gibt Friedhöfe mit Naturlehrpfaden, Blühwiesen für Insekten und Nistkästen für Vögel. Naturschutz und Nachhaltigkeit spielen zu Recht eine immer größere Rolle – auch bei der Friedhofsgestaltung. Und was der Umwelt guttut, freut auch uns: Als Besucher können wir aufatmen und in ruhiger Atmosphäre die Schönheit der Natur genießen.

Entspannen – Friedhöfe sind Erholungsräume

Das gesellschaftliche Leben wird gefühlt immer schneller. Digitale Medien buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Das Smartphone nimmt uns gefangen. Die Krisen der Welt machen uns Angst und lassen uns um unsere Zukunft bangen. Orte der Ruhe und Stille werden immer wichtiger! Denn: Wo können wir heute noch wirklich abschalten? Wo können wir unsere Seele baumeln lassen?

Friedhöfe erfüllen auch in dieser Hinsicht eine wichtige Funktion. Abseits des modernen Lebens entdecken immer mehr Menschen die Begräbnisstätten als perfekte Orte der Erholung. Auf den stillen Wegen kann man spazieren gehen, sich auf einer Bank ausruhen, die Zeit verstreichen lassen und neue Kraft für die Anstrengungen des Alltags tanken. Ob man zwischen den Gräbern joggen oder Fahrrad fahren sollte, darüber lässt sich trefflich streiten. Aber eines ist sicher: Friedhöfe bieten eine einzigartige Umgebung für stille Kontemplation. Hier scheint die Zeit langsamer zu laufen, hier können wir friedliche Stunden verbringen, hier können wir Stress abbauen.

Respekt zeigen – Würde bewahren

Friedhöfe werden von Menschen aus unterschiedlichen Gründen aufgesucht. Während die einen in tiefer Trauer Trost in der Nähe der Verstorbenen suchen, nutzen andere den Friedhof als Ort der Erholung. Bei aller Offenheit bleibt es natürlich elementar wichtig, sich der Würde des Ortes entsprechend zu verhalten. Alles, was die Ruhe und Besinnlichkeit der letzten Ruhestätte stören könnte, ist und bleibt zu unterlassen.

Wenn wir alle diesen einzigartigen Räumen mit Respekt begegnen, werden Friedhöfe auch in Zukunft wichtige Erinnerungs-, Natur- und Erholungsorte für alle bleiben!

Autor:
Jörg Zimmerling
Bildquelle:
istockphoto.com/Felix Peters

Trauern heißt auch: sich erinnern – an den geliebten Menschen, an gemeinsame Momente, an ein geteiltes Leben. In Zeiten des Abschieds fühlen wir eine tiefe Sehnsucht, die emotionale Verbindung zum Verstorbenen für immer zu bewahren. Was kann dabei helfen, das Gedenken lebendig zu halten? Einige Anregungen dazu haben wir Ihnen hier zusammengestellt – von traditionell bis digital.

Altar – ein heiliger Ort der Ruhe.

Die Menschheit nutzt Altare seit Jahrtausenden als Orte der Verehrung und des Erinnerns. Als persönlich geschaffener Platz ist ein kleiner Altar in Ihrem Zuhause ideal, um Ihrem Gedenken Raum zu geben. Gestaltet mit Fotos, Kerzen, Briefen oder persönlichen Gegenständen des Verstorbenen, schaffen Sie sich einen Ort der Ruhe. Hier können Sie innehalten, Ihre Trauer ausdrücken und gleichzeitig die Liebe und Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit zum Ausdruck bringen.

Rituale – für Jahres- und Gedenktage.

Es kann sehr tröstlich sein, kleine Rituale zu entwickeln, die Ihnen helfen, den Verlust zu verarbeiten und die Verbindung zu Ihrem geliebten Menschen aufrechtzuerhalten. Überlegen Sie einmal: Welche besonderen Tage verbinden Sie mit dem Verstorbenen? Die erste Begegnung? Ihren Hochzeitstag? Den schönsten Urlaub? Diese Daten bieten sich an, um neue Traditionen zu schaffen: Zünden Sie eine Kerze an, besuchen Sie ein gemeinsames Lieblingsrestaurant oder gehen Sie an diesen Tagen für eine stille Andacht in die Kirche.

Fotokiste – auf Zeitreise gehen.

Bilder sind Fenster in die Vergangenheit, mit denen Sie zu den gemeinsamen Augenblicken des Lachens, der Liebe und des Glücks zurückkehren können. Sammeln Sie die schönsten Aufnahmen in einer dekorativen Kiste und bewahren Sie diese an einem sicheren Ort auf. Immer wenn Sie die Trauer und Sehnsucht packen, spendet Ihnen Ihre Fotokiste Trost und Halt.

Haarlocke – ein Stück Nähe.

Ob in einem Medaillon, einer kleinen Schmuckschatulle oder in einem Bilderrahmen: Das Bewahren einer Haarlocke des Verstorbenen ist eine sehr persönliche Art des Erinnerns. Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein kleines Stück des geliebten Menschen, das Sie physisch in Ihrer Nähe behalten können. Wenn Sie eine Haarlocke als vertrautes Andenken bewahren möchten, wenden Sie sich direkt an Ihr Bestattungsunternehmen.

Pflanzen – lebendige Symbole des Erinnerns.

Das Leben ist ein ewiger Kreislauf – und Pflanzen repräsentieren auf wunderbare Weise diesen natürlichen Zyklus des Entstehens und Vergehens. Wählen Sie eine Pflanze, die der Verstorbene besonders mochte, und lassen Sie sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon erblühen. Jedes Mal, wenn Sie das zarte Gewächs sehen oder pflegen, lebt die Erinnerung an den geliebten Menschen wieder auf. In den kalten Wintermonaten scheint die Pflanze zu verschwinden, um im Frühling mit neuem Leben und neuer Hoffnung zurückzukehren.

Kunst – die Ausdrucksform der Liebe.

Es gibt unendlich viele kreative Wege, um Erinnerungen zu bewahren. Schreiben Sie einen Brief oder ein Gedicht für den Verstorbenen, malen Sie ein Bild in Gedenken an die gemeinsame Zeit, komponieren Sie ein Lied oder erstellen Sie ein schönes Fotobuch. Diese künstlerischen Ausdrucksformen helfen Ihnen im Alltag, die Verbindung zu dem geliebten Menschen zu halten.

Gedenkseiten – digitale Erinnerungsorte.

In unseren digitalen Zeiten bieten auch Online-Gedenkseiten eine moderne und zugängliche Möglichkeit, das Andenken an einen geliebten Menschen zu bewahren. Diese virtuellen Orte – manchmal auch digitale Friedhöfe genannt – können Fotos, Geschichten, Videos und persönliche Nachrichten enthalten, die von Freunden und Familienmitgliedern geteilt werden. Digitale Gedenkseiten sind rund um die Uhr zugänglich und lassen sich von Menschen aus aller Welt nutzen. Gerade Angehörige, die weit vom eigentlichen Grab entfernt wohnen, haben so Zugang zu einer modernen Erinnerungsstätte.

Autor:
Jörg Zimmerling
Bildquelle:
shutterstock.com/Viktoriia Hnatiuk

Albert Schweitzer wird der schöne Satz zugeschrieben: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.“ Dennoch haben viele das Bedürfnis, das Gedenken an ihre Verstorbenen auch nach außen zu tragen.

Mit Haaren fing alles an. Recherchiert man zum Thema Trauerschmuck, geht es immer zuerst um Schmuck, der aus Haaren eines Verstorbenen gefertigt wurde. Spannende Beobachtungen und Erläuterungen hierzu finden sich zum Beispiel in dem Buch „Der phantasierte Tod – Bilder und Vorstellungen vom Lebensende im 19. Jahrhundert“ von Isabel Richter, die auch interessante Unterschiede und Parallelen des Haar-Schmucks zu Reliquien einerseits und Totenmasken andererseits zieht.

Ein Gedanke ist vor allem bemerkenswert: In ebenjenem 19. Jahrhundert war die Verbindung zwischen dem Wort „Gefühl“ und dem Wort „fühlen“ im Sinne von „tasten“ oder „berühren“ noch viel selbstverständlicher. Und das Haar, etwa zu einem Armband verwoben, erlaubte es, einen Menschen noch lange nach dessen Tod körperlich zu spüren.

Asche-Amulette, Edelsteine und Fingerprints.

Bei modernem Trauerschmuck ist dieses Fühlen nicht mehr ganz so unmittelbar möglich: Fingerabdrücke werden in Ringe oder Anhänger geprägt, Asche oder Haare des Verstorbenen werden in spezielle Amulette gefüllt oder zu Edelsteinen verarbeitet.

Formen, Farben und Materialien bieten die Bandbereite einer klassischen Schmuck-Kollektion. Gemeinsam haben all diese buchstäblich einzigartigen Preziosen, dass sie auf den ersten Blick auch wie klassischer Schmuck wirken. Die besondere Geschichte dahinter kennen nur Eingeweihte.

Damals wie heute ist er deshalb nicht auf das Totengedenken beschränkt, wird nicht nach einer gewissen Trauerzeit wieder abgelegt, sondern gilt allgemein als Symbol der Verbundenheit zu einem Menschen, der einem auch in seiner Abwesenheit noch nahesteht. So ist es bei Stücken, die mit Fingerabdrücken oder Haaren gearbeitet sind, auch durchaus eine besondere Geste, diese unter Lebenden auszutauschen – als Liebesbeweis, Treueschwur oder Zeichen enger Freundschaft.

Autorin:
Sabine Fett
Bildquelle:
Rapid Data