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Die Bestattungskultur ist in stetem Wandel – was das für unsere Region, für die „Pietät“ Marktredwitz und auch ganz konkret für Sie bedeutet, darüber informieren wir Sie hier in regelmäßigen Abständen!
Seit Beginn der Menschheit wurden Gegenstände, gelegentlich auch Tiere, als Beigaben mit in die Särge oder Gräber der Toten gelegt. Dieses religiös und kulturell geprägte Brauchtum ist uns insbesondere aus der Steinzeit, dem alten Ägypten oder auch dem Mittelalter bekannt. Art und Umfang der Grabbeigaben waren von der jeweiligen Vorstellung bestimmt, was nach dem Tod mit dem Menschen geschehen würde. So gab es je nach Land und Region gewisse Ansichten über das Weiterleben des Menschen nach dem Tode, über die Auferstehung oder den Übergang des Toten in eine andere Welt, in die der Verstorbene möglichst gut ausgerüstet „hinübergehen“ sollte.
Grabbeigaben konnten beispielsweise Gürtelschnallen, Tücher oder Gewandnadeln sein, Schmuck wie Ringe, Halsketten oder Armbänder, aber genauso Gebrauchsgegenstände wie Keramik- oder Tongefäße. Auch Geldmittel wie Münzen, ebenfalls Waffen, Felle, Lebensmittel und sogar tote Tiere wurden mit ins Grab gelegt. Dazu war es üblich, dem Toten Teile seines persönlichen Eigentums mitzugeben, damit er sein Hab und Gut auch im Jenseits bei sich hatte.
Heute, hier und jetzt – Grabbeigaben?
In unserer westlichen Welt haben Grabbeigaben heute weniger solch religiöse und kulturelle Hintergründe. Zwar sind bei katholisch geprägten Bestattungen Beigaben in Form von Kreuzen, Rosenkränzen, Bibeln oder auch Gebetsbüchern durchaus noch üblich. Gegenwärtig geht es jedoch vielmehr um die aktive Handlung an sich, die den symbolischen Charakter einer Grabbeigabe noch zusätzlich unterstreicht – als letzter Liebesdienst gegenüber dem Verstorbenen. Und als Teil einer bewussten Abschiednahme, die maßgeblich dazu beitragen kann, den Prozess der Trauerbewältigung positiv zu beeinflussen.
Viele Menschen wissen heutzutage gar nicht mehr, dass sie eine Beigabe mit in den Sarg oder in die Urne des Verstorbenen legen können. Schnell stellt sich auch die Frage: Ist das überhaupt erlaubt? Immer mehr lautet die Antwort eindeutig: Ja, absolut! Viele Bestatter sprechen Angehörige bewusst darauf an, ob sie dem Verstorbenen etwas mit auf die letzte Reise geben möchten. Zahlreiche Trauerbegleiter, Seelsorger und Geistliche wissen zudem, wie wichtig bewusste Handlungen und Entscheidungen für den Trauerprozess sind.
Was kann man Verstorbenen mit auf die letzte Reise geben?
Liebevoll ausgewählte Grabbeigaben können den Wunsch erfüllen, dem Verstorbenen noch einen letzten Dienst zu erweisen oder eine ganz persönliche Botschaft zu vermitteln. Sie legen ein letztes Zeugnis davon ab, wie sehr man einen Menschen schätzt, ihn vermisst und wie intensiv man ihn in Erinnerung behalten wird. Grabbeigaben dienen damit nicht mehr vorrangig der „Versorgung“ des Verstorbenen im Jenseits, sondern sollen den Hinterbliebenen Trost spenden und eine Geste der Wertschätzung sein.
Beispielsweise noch ein Päckchen Zigaretten samt Streichhölzern für den verstorbenen Opa, eine Schachtel der Lieblings-Schoko-Pralinen, ein persönlicher Abschiedsbrief, die aktuellste Ausgabe der immer gelesenen Zeitschrift, die bequeme Jogginghose, das heiß geliebte Kuscheltier, das Rätselheft mit Stift, das gern herausgeholte Fernglas oder auch die in die Jahre gekommene, täglich benutzte Lesebrille. Gibt es auch noch das aufwendig beim Fotografen arrangierte Familienfoto, einige selbstgemalte Bilder der Enkelkinder, die persönliche Kuscheldecke von der Couch oder gar den Hochzeitsschmuck oder den Ehering? All das können Sie als persönliche Sargbeigabe erwägen. Grabgaben können also so bunt wie das Leben sein und so unterschiedlich wie die Menschen selbst.
Doch es gibt auch begründete Grenzen
Was bei einer Erdbestattung mit in den Sarg darf, geben in der Regel die verschiedenen Friedhofsverordnungen vor. Diese können je nach Region und Bundesland unterschiedliche Bestimmungen enthalten. Vielfach befolgen die Satzungen jedoch einfache Vorschriften: Die Sargbeigaben dürfen häufig nur Gegenstände sein, die sich (mehr oder weniger) zersetzen können und das Grundwasser nicht verschmutzen. Über Ausnahmen entscheiden ebenfalls die jeweiligen regionalen Institutionen oder Gemeinden. Dabei muss grundsätzlich auch an die Vernunft appelliert werden – nicht zuletzt der Umwelt zuliebe: Ein Motorradhelm passt aus Platzgründen nicht in einen Sarg, während sich Plastikgegenstände nur sehr schwer oder gar nicht zersetzen.
Handelt es ich um eine Urnenbestattung, sollten die Beigaben zu Asche oder eingeschmolzen werden können. Wenn Sie dem Verstorbenen etwas mit in den Sarg geben möchten, sollten Sie also darauf achten, dass es verbrennbar ist und dass insbesondere keine Explosionsgefahr besteht. Glas oder Dinge, die Gase enthalten, dürfen also nicht mit in das Kremationsfeuer. Erkundigen Sie sich sicherheitshalber im Vorfeld bei dem Bestatter Ihres Vertrauens, welche Materialien als Beigabe gegebenenfalls verboten sind.
Stephanie Tamm
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Als wir Menschen anfingen, unsere Toten zu bestatten, war dies zunächst die Aufgabe von sogenannten Totengräbern oder Leichenfrauen. Sie bekamen meist nur einen sehr geringen Lohn für die Versorgung und Beisetzung eines Verstorbenen. Nicht selten wurden Menschen dieses Berufsstandes gesellschaftlich ausgeschlossen oder sogar für ihre Tätigkeit verachtet.
Heute ist das ganz anders. Den typischen Totengräber gibt es nicht mehr. In vielen Gegenden liegt das Ausheben der Gräber heute in Händen der Friedhofsverwaltung. Oder eben der Bestatter. Für den Beruf des Bestatters steht vor allem eines fest: Er hat sich immer und immer mehr in Richtung eines Vollzeitjobs als Eventmanager entwickelt. Nicht jeder in der Branche mag den Ausdruck „Eventmanager“ – jedoch trifft er für viele den Kern der Sache sehr genau:
Individuelle Services & Bestattungen „all inclusive“
Mit dem Wandel der Trauerkultur sind auch Bestattungen individueller geworden. Oft bunter, manchmal sogar richtig fröhlich und festlich. Ganz gleich, ob es um die Vorstellungen und Wünsche des Verstorbenen geht, die er bereits zu Lebzeiten festgehalten hat, oder um die der Angehörigen – als Dienstleister können Bestatter kreative und spezielle Services anbieten. Das geht bis hin zur Bestattung, bei der alles inbegriffen ist oder bei der jeder Extrawunsch erfüllt oder eine passende Alternative dazu gefunden wird.
Art und Ort der Trauerfeier und der Bestattung selbst werden immer persönlicher. Während vor noch nicht allzu langer Zeit ein aufwendig verarbeiteter und meist auch teurer Sarg im Mittelpunkt der Trauerfeierlichkeiten stand und ein festgelegter Ablauf die Abschiedszeremonie umrahmte, geht es heute vielmehr darum, das Programm drum herum so individuell wie möglich zu gestalten: Die Trauerfeier soll die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln, einzelne Lebensabschnitte auf besondere Weise würdigen und vielleicht sogar die Trauergäste mit einbeziehen. Eine gute Beratung im Vorwege hinsichtlich Bestattungsart und ein immer offenes Ohr für die familiäre, soziale wie auch finanzielle Situation der Hinterbliebenen sind dabei mittlerweile völlig selbstverständlich.
Vieles denkbar, wenig unmöglich
Heutzutage erfüllen Bestatterinnen und Bestatter eine Vielzahl an Aufgaben, die traditionell eher von der Kirche oder der dörflichen Gemeinschaft wahrgenommen wurden. Ein gutes Beispiel hierfür sind Trauerreden: Früher waren es überwiegend die Geistlichen, die damit befasst waren, eine Trauerrede zu halten. Derweil sind es auch vom Bestatter engagierte freie Redner oder auch der Bestatter selbst, die ganz persönliche Worte an die Gemeinschaft der Trauernden richten.
Da der Pfarrer einer Kirchengemeinde doch eher in feste Strukturen eingebunden ist, kann sich ein Bestatter wie der Eventmanager zweifelsohne um jedes Detail kümmern. Dazu gehört insbesondere die liebevolle Gestaltung eines Abschieds: Denkbar ist ein hell und modern eingerichteter Abschiedsraum, der passend zum Hobby des Verstorben dekoriert ist. Obendrein opulent arrangierte Blumengestecke in der Lieblingsfarbe des Verstorbenen – dazu ein Sektempfang für die Trauergäste.
Genauso vorstellbar ist eine fröhliche Abschiedsfeier im Kreise aller Verwandten und Freunde, bei der sich die Trauergäste in bunten statt dunklen Kleidern zeigen. Während bei der Trauerfeier die Lieblingsmusik des Verstorbenen im Hintergrund spielt, tragen die engsten Freunde den liebevoll mit Unterschriften und persönlichen Botschaften verzierten Sarg danach selbst zur Grabstelle. Klassische Musik einer Geigerin in einer christlich ausstaffierten Trauerhalle und eine anschließende Kremation des Verstobenen im Beisein der engsten Hinterbliebenen ist dagegen in demselben Maße denkbar.
All das und auch die Vermittlung von weiteren Dienstleistern wie Trauerbegleitern oder Seelsorgern gehört zum Aufgabenbereich des Bestatters. Außerdem kann er Hinterbliebenen passenden Gedenkschmuck zeigen sowie häufig auch digitale Services wie Online-Gedenkseiten oder eine digitale Nachlassverwaltung anbieten. Wenn man dann noch an die beratende Funktion des Bestatters im Hinblick auf die Bestattungsvorsorge denkt, in der zu Lebzeiten alles im Detail geplant und geregelt werden kann, wird schnell klar, warum ein Bestatter heute mehr denn je als Eventmanager wahrgenommen wird. Man darf tatsächlich gespannt sein, in welche Richtung sich der Beruf des Bestatters zukünftig noch weiterentwickeln und welche Innovationen die Bestattungsbranche noch hervorbringen wird.
Stephanie Tamm
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„Herzliches Beileid“ als Ausdruck offener Anteilnahme – oder wie kann man sonst seine Betroffenheit zum Ausdruck bringen? Das ist in der Tat nicht einfach, denn sein Beileid bekunden erfordert auch immer Feingefühl.
Wenn ein Bekannter, Verwandter oder Freund um jemanden trauert, wissen viele Menschen nicht, wie sie mit dem Trauernden umgehen sollen. Was tun und was äußern? Manche Menschen sind so sehr verunsichert, dass sie lieber gar nichts sagen oder der betroffenen Person einfach aus dem Weg gehen – nicht etwa aus Bosheit, sondern häufig vielmehr aus Hilflosigkeit und der Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
Natürlich gibt es keine Patentlösung für DIE richtigen Worte oder DAS richtige Verhalten. Doch es gibt einige Dinge, die es besser zu vermeiden gilt und einiges, was stattdessen sinnvoll ist:
Die passenden Worte finden und Unterstützung anbieten
Insbesondere bei der ersten Begegnung mit Trauernden kann es schwer fallen, die richtigen Worte zu finden. Wenn Sie unsicher sind und nicht wissen, wie Sie ihre Anteilnahme ausdrücken sollen, dann können Sie genau das auch sagen. Allerdings sollten Sie Floskeln wie „Die Zeit heilt alle Wunden“, „Du muss jetzt stark sein“ oder „Ich weiß genau, wie es Dir jetzt geht“ lieber vermeiden. Hilfreicher sind ehrlich gemeinte Sätze wie: „Sein Tod geht mir auch sehr nahe. Ich möchte Dir gerne helfen, weiß aber nicht wie. Sag mir, was ich für Dich tun kann“. Auch wenn Ihre Worte nicht perfekt sind, wird Ihre aufrichtige Anteilnahme ankommen.
Trauernde brauchen gerade Menschen, die aushalten können, dass sie traurig sind und ihnen auch das Gefühl geben, dass sie traurig sein dürfen. Bedauert zu werden vermittelt niemanden ein gutes Gefühl und wirkt eher „klein machend“ anstatt zu stärken. Statt zu bemitleiden, ist es daher sinnvoll, lieber Mitgefühl zu zeigen und seine Unterstützung anzubieten. Überlegen Sie, was Ihr Freund, Verwandter oder Bekannter sonst gerne tut. Trauernde sind oftmals erleichtert, wenn Sie vorschlagen, gemeinsam etwas zu unternehmen.
Manchmal sind Trauernde auch wie gelähmt und zeitweise nicht in der Lage, die simpelsten Dinge zu regeln. Sie können dann Ihre praktische Hilfe anbieten: Schlagen Sie vor, etwas zusammen anzugehen oder erklären Sie sich bereit, den Papierkram zu erledigen oder den Hund auszuführen. Manchmal sind auch schon viel elementarere Dinge hilfreich – den Einkauf besorgen, etwas Kochen oder einen gemeinsamen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen.
Bewusstes Erinnern und Kontakt halten
Auch wenn es Außenstehende zuweilen verunsichert – Trauernde möchten häufig von ihrem geliebten Menschen erzählen. Trauer braucht ihren Platz und das eben auch in der Sprache. Daher tut es vielen Betroffenen gut, wenn andere sich offen zeigen und von ihren eigenen Erinnerungen an den Verstorbenen erzählen. Solche persönlichen Geschichten, Fotos, Videos oder auch alle anderen denkbaren Erinnerungsstücke sind für Trauernde ein wertvoller Erinnerungsschatz – und das oft das ganze Leben lang. Daher tut es gut zu wissen, wie sehr auch andere den Verstorbenen geschätzt haben und was sie mit ihm erleben durften.
Aufrichtige Anteilnahme und herzliche Fürsorge sollte nach der Beisetzung nicht enden. Halten Sie Kontakt zu Ihrem betroffenen Freund oder Bekannten. Fragen Sie vorsichtig nach, wenn Sie länger nichts von ihm gehört haben, verabreden Sie sich zu einem Treffen oder schreiben Sie eine nette E-Mail oder schöne Karte zu bestimmten Anlässen.
Trauer ist schwerste körperliche und seelische Arbeit. Den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen auszuhalten ist ungemein kräftezehrend und erschöpfend. Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn Ihre Einladung nicht gleich angenommen wird. Haben Sie etwas Geduld mit Ihrem Gegenüber. Zuweilen braucht es etwas Zeit, bis der Trauernde sich nach außen hin öffnet. Nehmen Sie Absagen also nicht persönlich.
Natürlich sind alle Menschen unterschiedlich in ihren Reaktionen und in ihrem Erleben von Trauer. Auch existieren die verschiedensten Mittel und Wege Trauer zu bewältigen. Jeder Trauernde muss jedoch seinen eigenen Weg gehen und vielleicht auch erst herausfinden, was ihm gut tut. Und das erfordert immer etwas Zeit und vor allem Geduld.
Wenn Sie absolut nicht sicher sind, was Sie sagen können oder ob sie das Richtige tun – dann fragen Sie den Betreffenden doch einfach mal. Er wird ihnen antworten und sagen, was er empfindet und benötigt.
Stephanie Tamm
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